Sag Du es mir / Michael Fetter Nathansky / 2019
Moni (38) muss in ihrem Leben nichts erfinden. Das Leben selbst hat ihr eine Aufgabe gestellt: Sie muss ihrer Schwester Silke (34) helfen, die von einem Fremden von einer Brücke herunter gestoßen wurde. Da Silke den Sturz überlebt hat und die Polizei davon ausgeht, es habe sich bei dem Angreifer nur um einen Betrunkenen gehalten, wird der Zwischenfall schnell als geklärt abgestempelt. Aber Moni glaubt nicht an Zufälle und so macht sie sich auf die Suche nach dem Täter. Doch ihre Schwester darf davon nichts erfahren, denn Silke würde sich von Moni niemals helfen lassen. Schließlich wurde Silke über Jahre hinweg immer wieder von ihrer großen Schwester enttäuscht und ist nicht bereit, sie wieder in ihr Leben zu lassen. Doch der Täter lässt die beiden nicht in Ruhe.
Jener Täter heißt René (38) und ist vor der Tat noch im Einklang mit seinem Leben. Er hat eine intakte Beziehung zu seinen Eltern, einen soliden Job, eine enge Freundschaft. Als er eines Tages, ohne jeglichen Grund, Silke von einer Brücke stößt, löst dies eine radikale Eigendynamik in seinem Leben aus. René erkennt sich nicht wieder und beginnt, sich und sein Umfeld immer mehr zu hinterfragen. Auf der Suche nach dem Ursprung seines Gewaltausbruchs, rutscht er in eine Spirale der Selbstzweifel und kämpft vergebens um Erlösung.
Eines Tages läuft Silke ihm erneut über den Weg. Er folgt ihr. Und so beginnt ein Wechselspiel zwischen Verfolgung und Vergebung, in dem die Schwestern und der Täter die Rollen ihrer gemeinsamen Geschichte langsam aber sicher wieder neu (er)finden.
Ein dramaturgischer Tanz in drei Episoden über Opfer, Täter und die Wahrheit zwischen den Lügen.