In MY WIFE IN FIVE komponiert Schlingensief Tracks und Takes zu einem flirrenden Kino-Musikstück zusammen. Die Playlist wechselt rasch zwischen den Stilen – Irving Berlins This Is The Army, Mr. Jones, eine Ave Maria Variation und Jacques Offenbachs Infernal Galop sind zu hören – als hätte die Platte einen Sprung. Auch die Bilder haben Kratzer.
MEIN 1. FILM besteht aus zwei kurzen Arbeiten, die Christoph Schlingensief 1968 mit gerade einmal 8 Jahren auf 8mm Film drehte. Die Filme zeigen kurze Episoden, in denen der Filmemacher selbst ganz selbstverständlich figuriert, sein eigenes Wirken in Szene setzt, die Handlung erklärt und zum Mitmachen motiviert: „Bitte macht mir das nach.“ (Fritz Göttler)
Episoden:
1. Eine kleine Kriminalgeschichte
2. Kurzer Dreh mit Christoph Schlingensief
Ein Familienvater schnappt sich Tanten, Onkels, Verwandte und Bekannte, um mit ihnen einen Film zu drehen. Er will beweisen, dass er es besser kann als die Profis vom Film und Fernsehen. Doch die Dinge geraten aus dem Ruder. Die Dreharbeiten entarten zum Slapstick, die Mutter gerät auf die schiefe Bahn und landet im Heu. Ein Kurzschluss macht das Chaos vollständig. MENSCH MAMI WIR DREH’N ’NEN FILM sprüht vor grotesken Momenten. Im Slapstick findet der Film zu den Wurzeln der Kinos.
Fragmente eines Schocks. Als Film über Wagner-Festspiele im ehemaligen Deutsch-Südwest geplant und in Namibia gedreht, eröffnet sich dem Betrachter eine Parallelwelt surrealer Taten, die nur er kombinieren kann.
Schlingensief zeichnet die erste Stunde der Wiedervereinigung als ein nationales Schlachtfest nach. Die Nachricht von der Maueröffnung versetzt eine westdeutsche Metzgerfamilie in einen schier hemmungslosen Blutrausch. In einer verwahrlosten Hotelküche meuchelt sie ehemalige DDR-Bürger dahin.
In knapp 16 Stunden an einem Stück gedreht, in einem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, zeigt 100 JAHRE ADOLF HITLER Inzest und Intrigen, Getöse und Krawall – die letzte Stunde im Führerbunker, so wie sie wirklich war.
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