Bemerkungen / Christoph Schlingensief / 1984
„Deutscher Jungfilmer trifft auf deutsche Filmemacherin.
Der Zuschauer verkraftet momentan die Folgen des letzten deutschen Filmkrieges. Eine Entwicklung, die sich bereits in den 60iger Jahren abzeichnete. Teilnehmer waren schon damals: Filmrealität gegen Wirklichkeit, Ästhetik gegen Revolution, Form gegen Inhalt.“ (Original Inhaltsbeschreibung von Christoph Schlingensief)
Schlingensief inszeniert das Gespräch zwischen den Fronten als asynchrones Durcheinander, indem alle etwas zu sagen haben, doch niemand auf niemanden hört: Jetzt geh doch einmal auf mich ein... Ein Argumentationsstrang scheint nicht mehr möglich. Eine Person bemerkt am Rande und trifft doch ins Herz des Problems, das auch ein Problem des Erzählens ist: „Unser epischer Tagesablauf wird zu einem wahrlosen Durcheinander.“ BEMERKUNGEN I ist nicht nur Gerede, sondern unmittelbarer Versuch, diese neue Form des Erzählens mit den Mitteln des Films zu erkunden.