GHASHIRAM KOTWAL / Yukt Film Cooperative / 1977
GHASHIRAM KOTWAL ist die filmische Umsetzung eines Schauspiels, das die Herrschaft der Peshwas im westlichen Indien nachzeichnet. Das Reich der Peshwas hatte seinen Mittelpunkt in Pune und war das einzige größere Hindureich im damaligen Indien. Nachdem er den unmündigen Madhav Rao als König eingesetzt hat, übernimmt Nana Phadnavis die Herrschaft als Premierminister. Um seine Macht abzusichern, ernennt er Ghashiram zum Polizei- und Spionagechef des Staates. So werden die Zuschauer direkt in das Zentrum einer feudalen und dekadenten, aber auch romantischen Welt versetzt, die von Intrigen, Mordanschlägen und Allianzen geprägt ist, während gleichzeitig die Briten in das Reich der Marathen vordringen. Mithilfe seines Spionagenetzes durchschaut Nana die subversiven Aktionen der Briten, leistet ihnen Widerstand und bringt ihnen bei Wadgaon eine vernichtende Niederlage bei (1779).
Währenddessen entwickelt sich Ghashiram zu einem Spiegelbild Nanas. Während dieser zum sechsten Mal heiratet – ein noch nicht erwachsenes Mädchen –, setzt Ghashiram eine Schreckensherrschaft gegen die intriganten Brahmanen in Gang. Doch eines Tages ersticken mehrere Brahmanen aus Andhra in einem Kerker, in den sie auf Befehl Ghashirams geworfen worden waren. Aufgebracht über seine Tyrannei fordern die Brahmanen von Pune, dass Ghashiram geköpft werden soll. Nana beruhigt den gefangen gesetzten Ghashiram und verspricht ihm metaphysische Belohnungen, stimmt aber später dem Todesurteil zu. Die Peshwas konnten sich noch halten, als die anderen indischen Herrscher bereits unterworfen waren. Schließlich müssen aber auch sie sich der Herrschaft der Briten beugen, die nun das gesamte Indien beherrschen.